Aktuelles
- 27.1.2024 – ein besonderer Gedenktag
In diesem Jahr haben die Kriegszustände in Israel und deren Folgen die Debatte zu Antisemitismus und Holocaustgedenken weiter angefacht. Der 27. Januar wird auch in diesem Jahr ein wichtiger und auch aktuelle Fragen aufwerfender Gedenktag sein!
Zahlreiche Mitglieder des VGD werden in diesen Bezügen tätig sein, an ihren jeweiligen Standorten.
Hintergrund: ► bpb.de
Niko Lamprecht als Vorsitzender wird am 26. Januar dazu im NDR interviewt:
Hörfunkinterview mit Niko Lamprecht (Vorsitzender) im NDR, Sendetermin 26.1.24 7.45h, Mitschnitt hörbar über https://www.ndr.de/nachrichten
Am 30. Januar moderiert er in Wiesbaden dazu eine Veranstaltung, siehe ► MDZ-KMS
Dr. Wolfgang Geiger vom AK Deutsch-jüdische Geschichte stellt ein Buch zum Thema vor im
► AK Deutsch-jüdische Geschichte27.1.24 VGD zum Tag der Befreiung von Auschwitz & zu Fragen der Gedenkarbeit
Im Caligari-Kino kamen bei zwei Terminen ca. 380 Schüler aus über 10 Schulen zusammen, um den Film anzuschauen und nachfolgend mit Niko Lamprecht (VGD) und Mirko Drotschmann (ZDF) zu reflektieren. (Fotos: Medienzentrum Wiesbaden) In unterschiedlichen Formaten gestalteten Geschichtslehrkräfte die Teilhabe von Schulklassen an Veranstaltungen zum 27. Januar. Für den Bundesverband wurde der Vorsitzende Niko Lamprecht zur Zukunft des Gedenkens und zu Vermittlungsproblemen befragt:
- NDR-Interview, zunächst zum Holocaustzeugen Ivar Buterfas:
Ivar Buterfas-Frankenthal: „Ich habe keine Angst vor Neonazis“ | NDR.de – Nachrichten – NDR Info
Presse zum Thema Holocaustvermittlung und Antisemitismus mit Niko Lamprecht, Abdruck in:
- BERLINER MORGENPOST Unterricht vorbereiten: So können Lehrer den Holocaust erklären (morgenpost.de)
- WESTFÄLISCHE RUNDSCHAU Unterricht vorbereiten: So können Lehrer den Holocaust erklären – wr.de
30.1.2024 Filmpräsentation „Wannseekonferenz“ bei Woche des Gedenkens in Wiesbaden
Der Wiesbadener Kurier berichtete unter https://www.wiesbadener-kurier.de/
Im Caligari-Kino kamen bei zwei Terminen ca. 380 Schüler aus über 10 Schulen zusammen, um den Film anzuschauen und nachfolgend mit Niko Lamprecht (VGD) und Mirko Drotschmann (ZDF) zu reflektieren. (Fotos: Medienzentrum Wiesbaden) Unterrichtsmaterial zum Thema ist kostenlos erreichbar über https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/
Weiterlesen → - NDR-Interview, zunächst zum Holocaustzeugen Ivar Buterfas:
- Was ich nicht weiß, muss ich glauben – Stream
► Flyer
STREAM-LINK bei Youtube: „Was Jugendliche im Schulunterricht lernen sollten“
Das Jahr 2023 markierte einen Kulminationspunkt in der erinnerungskulturellen Debatte um die gegenwärtige Einordung und Bewertung der DDR-Geschichte. Es erschienen zahlreiche Publikationen mit großer gesellschaftlicher Resonanz und kontroversen Reaktionen, die das Spannungsfeld von Alltag und Diktatur einerseits sowie der Transformationszeit in ihren Auswirkungen bis heute andererseits neu vermessen wollten. Diese historischen Aushandlungsprozesse machen auch vor den Schulen nicht Halt: Zwar ist die Beschäftigung mit der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte Bestandteil aller Curricula der 16 Bundesländer, die thematischen Schwerpunktsetzungen fallen allerdings sehr unterschiedlich aus. Die Folgen der Deutschen Einheit, Umbruchszeit sowie erinnerungskulturelle Perspektiven kommen dabei oft zu kurz.
„Alles, was ich nicht weiß, muss ich glauben…“
Abhängig vom Standort, Alter und der Sozialisation der Lehrkraft sowie dem Hintergrund der Schülerinnen und Schüler entstehen mitunter Widersprüche zwischen dem familiären Gedächtnis und den schulischen Lernzielen, schulspezifischen Curricula oder den Rahmenlehrplanvorgaben. Diese Widersprüche können und sollen nicht aufgelöst, aber sollten für einen multiperspektivischen Blick auf die DDR-Geschichte fruchtbar gemacht werden. Wie wollen wir die deutsch-deutsche Teilungs- und Einheitsgeschichte künftig unterrichten? Wie können neue Fragen und Themenfelder in einen lebendigen erinnerungskulturellen Diskurs aufgenommen werden, ohne in eine Weichzeichnung der kommunistischen Diktaturen zu verfallen? Bilden Alltag und Diktatur zwei Pole oder sind diese nicht vielmehr integriert zu betrachten?
Veranstaltungsreihe „Wir müssen reden!“
Die Veranstaltung in der Reihe „Wir müssen reden!“ möchte kontroverse erinnerungskulturelle Fragen auf den Tisch bringen und mit Lehrkräften unterschiedlicher Generationen, Fachdidaktikerinnen und Historikern sowie dem Publikum ins Gespräch kommen.
Eine Kooperationsveranstaltung des Landesverbandes der Geschichtslehrer Berlin e. V. mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Programm
Begrüßung Katharina Hochmuth | Leiterin des Arbeitsbereichs Schulische Bildung, Bundesstiftung Aufarbeitung Lea Honorè | Vorsitzende des Landesverbands der Geschichtslehrer und Lehrerinnen Berlin
Impulsvortrag
Prof. Dr. Saskia Handro | Geschichtsdidaktikerin, Münster Podium Dr. Peter Stolz | Landesverband der Geschichtslehrer Berlin Prof. Dr. Saskia Handro | Geschichtsdidaktikerin, Münster John Borrmann | Landesverband der Geschichtslehrer Berlin Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk | Historiker, Berlin
Moderation
Lorenz Maroldt | Chefredakteur des Tagesspiegel Veranstalter Bundesstiftung Aufarbeitung Landesverbandes der Geschichtslehrer Berlin e. V.
Weiterlesen →Was Jugendliche im Schulunterricht lernen sollten.
- Der Podcast des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer deutschlands e.V.
- Erklärung zum Terroranschlag vom 7. Oktober
Erklärung des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands zum Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober und israelbezogenem Antisemitismus in Deutschland
Der VGD sieht als bundesrepublikanischer und der Würde des Menschen verpflichteter Verband mit Entsetzen den Ausbruch und die Folgen von Gewalt in Israel bzw. Nahost. Er verurteilt die direkten und indirekten Solidaritätsbekundungen mit der Hamas, die seit dem terroristischen Angriff und Massaker der Hamas an israelischen Männern, Frauen und Kindern vom 7. Oktober auf deutschen Straßen und in den sozialen Medien erfolgen. Zusammen mit den gegen jüdische Einrichtungen in Deutschland und anderswo verübten, versuchten oder noch beabsichtigten Anschlägen macht dies in aller Deutlichkeit klar, was israelbezogener Antisemitismus ist. Die politische Legitimierung der Hamas als Befreiungsorganisation übernimmt deren Zielsetzung von der Auslöschung Israels. Die Gleichsetzung der israelischen Verteidigungsreaktion gegen die Hamas mit dem Holocaust soll dies rechtfertigen. Diese Propaganda banalisiert einerseits den historischen Holocaust und radikalisiert andererseits den heutigen Nahostkonflikt emotional so sehr, dass der Blick auf die Realität, eine rationale Auseinandersetzung darüber und eine friedliche Lösung des Konflikts gezielt verunmöglicht werden sollen.
Auf die vernunftgeleitete Auseinandersetzung damit kommt es aber an. Der Bildungsbereich muss sich jetzt intensiver als bisher dieser Herausforderung stellen. Notwendig dafür ist auch eine unter den gegebenen Rahmenbedingungen in der Schule gewiss schwierige, aber nicht verzichtbare historische Aufarbeitung der Geschichte Israels und des Nahostkonflikts. Sie muss dem entgegenarbeiten, dass über diese Geschichte von heute aus geurteilt wird, ohne überhaupt die Gründe der jeweiligen Ereignisse im Einzelnen und damit auch der Entwicklung insgesamt ausreichend zu kennen. Urteile ohne Kenntnis der Sache sind aber Vorurteile.
Dabei ist es ganz entscheidend, gegen die Kontinuitätspropaganda eines unaufhörlichen und zielgerichteten Konflikts von 1948 (bzw. vorher schon) über 1967 bis heute die Friedensphasen trotz der Nichtanerkennung Israels durch die arabischen Nachbarstaaten hervorzuheben und auf den Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel 1979 sowie das Osloer Abkommen von 1993 zwischen der israelischen Regierung und der palästinensischen Führung zu verweisen, für das drei Politiker den Friedensnobelpreis bekommen haben. Es wurde in ersten Schritten verwirklicht, der Extremismus hat jedoch seine vollständige Umsetzung vereitelt und weiterer Extremismus wird das Problem nur noch verschärfen.
Naher Osten (juedischegeschichte.de)
Erklärung des Landesverbandes Berlin
► Erklärung zum Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober und zu israelbezogenem Antisemitismus
Weiterlesen → - Digitales Storytelling und didaktisches Material zur Rittersturzkonferenz 1948
Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Rittersturzkonferenz vom 8. – 10. Juli 1948 wurde in Kooperation zwischen der Stadt Koblenz und der Universität Koblenz ein umfassendes digitales Storytelling erstellt, an dem mit Prof. Dr. Wolfgang Woelk vom Studienseminar für Gymnasien Koblenz / Görres-Gymnasium Koblenz auch ein Verbandsmitglied beteiligt war.
Das digitale Storytelling wurde von Prof. Dr. Stefan Meier vom Institut für Kulturwissenschaften der Universität Koblenz erstellt. Es enthält neben der aufbereiteten Geschichte der Rittersturzkonferenz eine 3-D-Rekonstruktion des Tagungshotels Rittersturz, Interviews mit Experten (etwa mit Dr. Michael Feldkamp, der verschiedene Studien über den Weg zum Grundgesetz veröffentlicht hat), ein Erklärvideo von „Mr.Wissen2Go“, Mirko Drotschmann über die Rittersturzkonferenz und didaktisch aufbereitete Quellen aus den drei Koblenzer Archiven (Stadtarchiv, Landeshauptarchiv, Bundesarchiv) für den Geschichtsunterricht. Die Materialien bieten Digitalisate der Originalquellen und verfügen über einen kurzen didaktisch-methodischen Kommentar und Aufgaben.
Die Seite ist abrufbar unter rittersturzkonferenz.de
Das Material findet sich hier.
Weiterlesen → - Ausstellung. Die DDR in der Erinnerungskultur
Ausstellung „Aufarbeitung. Die DDR in der Erinnerungskultur“ zur Verfügung, die vom Umgang mit der Geschichte der SED-Diktatur und der deutschen Teilung seit 1989 erzählt.
Die Ausstellung wird derzeit von Stefan Wolle, dem wissenschaftlichen Direktor des DDR-Museums Berlin, gemeinsam mit dem Unterzeichner erarbeitet. Beide Autoren waren und sind zugleich Akteure dieser Aufarbeitung, wenn auch mit unterschiedlicher generationeller und ost-westdeutscher Prägung. Für die Gestaltung der Ausstellung zeichnet der Leipziger Grafiker Thomas Klemm verantwortlich.
Die Schau wird 20 Tafeln umfassen. Sie kann ab sofort als Poster-Set im Format DIN A1 vorbestellt werden. Bei Auslieferung wird eine Schutzgebühr von 40 Euro (zzgl. Versand) erhoben. Darüber hinaus stehen weitere Formate und Sprachversionen als Druckdatei zur Herstellung vor Ort zur Verfügung. Weitere Informationen sowie das Onlinebestellformular finden Sie hier www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/dieausstellung2023
In den nächsten Wochen werden Handreichungen erarbeitet, die es leicht machen, die Schau mit lokalhistorischen Ergänzungstafeln zu erweitern. Auf diese Weise kann lokales Aufarbeitungsengagement seit 1990 gewürdigt und ggf. auch die Geschichte der eigenen Institution oder Initiative zum Thema gemacht werden. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie die Ausstellung präsentieren oder Institutionen empfehlen würden, bei denen Sie ein Interesse am Thema vermuten.
Trailer unter: https://youtu.be/7hiTdtgAcrk
- Nachwuchswettbewerb Geschichte
Der Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands (VGD) und der Ernst Klett Verlag schreiben zum vierten Mal den Wettbewerb für neue Unterrichts- ideen im Fach Geschichte aus. Dieser Wettbewerb zur Nachwuchsförderung richtet sich an Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter sowie an Junglehrerinnen und Junglehrer, die zum Zeitpunkt des Einsendeschlusses maximal fünf Jahre im Schuldienst sind.
„Geschichte: Das hat etwas mit mir zu tun“
Eingereicht werden können Entwürfe für Lerneinheiten (eine Einzel- oder maximal Doppelstunde) aus allen Epochen im Fach Geschichte der Jahrgangsstufen 5 bis 13. Es geht dabei um Unterrichts- ideen, die mit klarem fachlichem Bezug innovativ sind. Die Bewerberinnen und Bewerber sollen dabei überzeugend darlegen, warum die Lerneinheit für ihre Schülerinnen und Schüler besonders attraktiv und lernwirksam ist – „das hat etwas mit mir zu tun“. Die Idee soll so dargestellt werden, dass sie alltagstauglich nachvollzogen und damit auf andere Lerngruppen übertragen werden kann.
Die Ausarbeitung besteht aus:
• Deckblatt (Name und Anschrift der Schule / Thema der Lerneinheit / Jahrgangsstufe / Postanschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse der Bewerberin/des Bewerbers)
- Darstellung der didaktischen Konzeption und ihrer Umsetzung im Rahmen einer Lerneinheit von maximal 90 Minuten, einschließlich Einordnung in die Unterrichtsreihe und Benennung des innovativen Elements (Fließtext, maximal 10.000 Zeichen einschließlich Leerzeichen)
- Anhang mit Unterrichtsmaterialien einschließlich Angabe der verwendeten Literatur und Medien
- Bestätigung der Bewerberin/des Bewerbers, dass die Lerneinheit von ihr/ihm entwickelt wurde
- Kurzvita der Bewerberin/des Bewerbers (im Schuldienst seit …)
Prämierung
Eine Jury aus Fachleuten des VGD und des Klett Verlages trifft eine Auswahl aus den Einsendungen und befindet über die Zuerkennung der Preise. Das Preisgeld wird vom Ernst Klett Verlag gestiftet.
- Für Platz eins werden 750 €,
- für Platz zwei 500 € und
- für Platz drei 250 € ausgelobt.
Die Verleihung der Preise findet im Rahmen des Historikertages im September 2023 in Leipzig statt. Im Falle einer Platzierung werden die Gewinner zum Historikertag eingeladen, um ihre Lerneinheit im Rahmen der Preisverleihung vorzustellen.
Einreichung
Die Arbeit ist – möglichst in einer PDF-Datei bis maximal 10 MB – einzureichen per E-Mail an: wettbewerb@geschichtslehrerverband.de
Einsendeschluss ist der 30. April 2023.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Weiterlesen → - ZDF bietet am Januar Medien zum Thema „Hitlers Macht“ an
90 Jahre danach: ZDF-Redaktion Zeitgeschichte bietet im Januar 2023 Film- und Onlineformate zum Thema „Hitlers Macht“ an.
Die Redaktion Zeitgeschichte hat das Modul mit Prof. Bunnenberg und anderen Fachkräften zusammen erstellt. Sie plant in Kooperation mit dem VGD (AG Medien: Dr. Ralph Erbar, Niko Lamprecht) für 2023 auch eine multimediale Reihe mit dem Titel „Fünf Anläufe zur Freiheit“ (1848, 1918, 1948/49,17.6.1953, 1989).
Mehr dazu unter: → Der Nationalsozialismus – ZDFmediathek
Weiterlesen → - Preis an den Landesverband Rheinland-Pfalz
12.11.2022 Ministerpräsidentin Dreyer verlieh Preis an den Landesverband Rheinland-Pfalz des VGD
Katharina Kaiser (Vorsitzende) und Anne Sophie Schumacher (stv. Vorsitzende) nahmen den Preis in der Staatskanzlei Mainz entgegen. Der aus diesem Anlass ebenfalls angereiste stv. Bundesvoritzende Niko Lamprecht gratulierte dem Landesverband und freute sich über die hervorragend gestaltete Website! Das Fach Geschichte verzeichnete noch einen weiteren Erfolg – eine Schülergruppe von Frau Kaiser erhielt einen weiteren Preis für ein „Stolperstein“-Projekt.
Weitere Infos siehe ► Malu Dreyer: Land fördert kreative Ideen für Digitalisierung im Ehrenamt
Foto 1: Malu Dreyer (Ministerpräsidentin) mit den beiden Vorsitzenden und weiteren beteiligten Landesmitgliedern (© Silz/Staatskanzlei RLP) Foto 2: Kaiser, Dreyer, Schumacher, Erbar (Foto Lamprecht) Foto 3: Niko Lamprecht mit dem Vorsitz-Duett RLP (Foto Dr. Ralph Erbar) Aus der PM des Landesverbandes:
Ehrung des Online-Angebots des VGD RLP beim Ideenwettbewerb 4.0
Zum sechsten Mal wurde der Ideenwettbewerb 4.0 – „Digitalisierung im Ehrenamt“ von der Ministerpräsidentin Malu Dreyer ausgeschrieben. Am 12. November 2022 fand die Preisverleihung in der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei in Mainz statt. Unter den prämierten Projekten wurde auch der VGD Rheinland-Pfalz für sein Online-Angebot ausgezeichnet.
Der Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer in Rheinland-Pfalz hat mit einer 2021 gelaunchten Website und zahlreichen Online-Angeboten die digitale Vernetzung des Verbandslebens angestoßen. Die Online-Präsenz (www.vgd-rlp.de) möchte Geschichtslehrkräfte in Rheinland-Pfalz übersichtlich zu aktuellen Entwicklungen im Fach informieren, mit Unterrichtsmaterialien inspirieren, Fortbildungsangebote präsentieren und als Austauschforum zu eigenen Unterrichtsprojekten dienen. Darüber hinaus hat sich über den VGD RLP eine regelmäßige, digitale Workshopreihe etabliert. Mit den Verbandsnachrichten werden Interessierte auch via Mail zum Verbandsleben informiert.
Über die Auszeichnung unseres digitalen Engagements freuen wir uns sehr und laden alle Interessierten ein, unsere Open Source-Materialien aktiv zu nutzen oder die Verbandsnachrichten zu abonnieren. (Katharina Kaiser)
Weiterlesen → - Kulturerbe muss vermittelt werden!
22.9.22 UNESCO-Kolloquium in Lorsch zu 30 Jahren Weltdokumentenerbe
Vertreter/innen der UNESCO, des Auswärtigen Amtes, des Landes Hessen sowie unterschiedlichster Institutionen (Museen, Archive, Universitäten, UNESCO-Schulen etc.) waren zusammengekommen, um ein Jubiläum zu feiern. Prof. Leonhard (hess. Staatssekretär a.D.) betonte eingangs die Vielfalt des bestehenden und anvisierten Dokumente-Katalogs, die Pflege dieses Kulturerbes sei eine gemeinsame und friedensstiftende Aufgabe – die gerade in diesen Zeiten sehr erschwert werde, aber notwendig sei. Verschiedene Referent/innen erläuterten dann Aufgabenbereiche, Nominierungswege und Projekte zum Thema. Dabei wurde aber auch deutlich, dass die Einigung auf gemeinsame Vorschläge seit 2015 aufgrund politischer Blockaden sehr erschwert ist. Zum Bildungsbereich wurde immer wieder der Wunsch laut, die Kenntnis und Partizipation in diesem Bereich auszubauen, gerade für junge Menschen. Prof. Peter Arens (ZDF) erläuterte hierzu Medienstrategien, um im Geschichtsbereich anregende Angebote („es geht nur über die Faszination“) zu generieren, die sachlich solide, aber alltagstauglich bzw. vermittelbar sein sollten. Dies sei besonders in Kooperation mit dem VGD gelungen, zu nennen sei hier z.B. die Didaktisierung der Serie „Die Deutschen“ oder für 2022 der Spielfilm „Wannseekonferenz“. Die Social Media (vgl. Youtube bzw. „MrWissen2go“) würden mittlerweile die Verbreitung im Jugendbereich befördern, das ZDF habe dadurch im Bereich Geschichte ein deutlich jüngeres Publikum gewonnen. Für den VGD selbst betonte Niko Lamprecht, dass die breitere Verankerung der von der UNESCO gewünschten Qualitätsthemen (d.h. Dokumente bzw. Monumente) außerhalb von UNESCO-„Leuchtturmschulen“ nur über eine Verankerung in Lehrplänen ginge – hier sei das Gespräch mit der KMK zu suchen, der VGD stünde für eine Beratung (und über seine Landesverbände) ggf. zur Verfügung. In jedem Fall seien fachgerecht ausgebildete Geschichtslehrkräfte per se Kulturvermittler, Quellenkunde und -analyse gehörten zum Kerngeschäft des Schulfachs Geschichte: „Wir sind in den Kollegien oft die Bücherwürmer, Archivmäuse oder Quellenbohrer.“ – Die Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer griff dies auf und erwähnte in ihrem Schlusswort die besondere Rolle des Faches Geschichte. Natürlich sei das Thema Weltdokumentenerbe aber über alle Fachbereiche hinweg zu pflegen.
Kolloquium Lorsch 22.9.22. Auf dem Podium von links: Frau Randig (Junges UNESCO-Forum), Frau Prof. Wenzel (Direktorin Jüd. Museum Ffm), Prof. Leonhard (Staatssekretär a.D., Vorsitzender Nominierungskomitee MOW) und rechts neben Niko Lamprecht (VGD) als Moderatorin Frau Dr. Dörr (Direktorin Universitätsbibliothek Tübingen). Foto: Zsusanna Aszodi, für UNESCO - Allgemeine Informationen zum Weltdokumentenerbe: https://www.unesco.de/kultur-und-natur/weltdokumentenerbe
- Zum Programm am 22.9.2022:
https://www.unesco.de/kultur-und-natur/weltdokumentenerbe/weltdokumentenerbe-deutschland/kolloquium-anlaesslich-30-jahre
https://lorsch.de/de-wAssets/docs/aktuelles/Programm-30-Jahre-Weltdokumentenerbe-22.9.22-Museumszentrum-Lorsch.pdf - Zur Videodokumentation: https://www.youtube.com/watch?v=6r61D1JV3DU
- Presseecho: https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lorsch_artikel,-lorsch-lorsch-ist-stolz-auf-seine-welterbe-titel-_arid,1999332.html
- Der 28. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2022/23
Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ist der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland. Er will bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte wecken, Selbstständigkeit fördern und Verantwortungsbewusstsein stärken. Ausgeschrieben wird der Geschichtswettbewerb zu wechselnden Themen in einem zweijährigen Turnus.
Er startet am 1. September in geraden Jahren und endet mit dem Einsendeschluss am 28. Februar des jeweiligen Folgejahres.Der Geschichtswettbewerb, seit 1973 von der Hamburger Körber-Stiftung und dem Bundespräsidialamt ausgerichtet, geht zurück auf eine gemeinsame Initiative des damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und des Hamburger Stifters Kurt A. Körber. Sie wollten junge Menschen zur Auseinandersetzung mit den demokratischen Traditionen der deutschen Geschichte anregen. Mit bislang mehr als 150.700 Teilnehmer:innen und rund 34.800 Projekten ist er der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland.
Ziele und Wettbewerbsprinzip
„Forschendes und entdeckendes Lernen“ heißt das Prinzip des Geschichtswettbewerbs. Kinder und Jugendliche setzen sich mit Geschichte auseinander, die vor der eigenen Haustür stattgefunden hat – und die oft bis in die Gegenwart nachwirkt. Zu Ausschreibungen wie „Alltag im Nationalsozialismus“, „So geht’s nicht weiter! Krise, Umbruch, Aufbruch“ oder „Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft“ forschen die Teilnehmenden zu ihrer eigenen Lokal- oder Familiengeschichte und stellen Fragen an ihr Lebensumfeld.
Sie recherchieren Quellen in Archiven, befragen Zeitzeug:innen oder sprechen mit Expert:innen. Der eigene Wohnort, die Nachbarn, Eltern oder Großeltern werden zu einem Teil der Geschichte – auch wenn sie nicht im Schulbuch steht. Anstöße für die eigene Spurensuche können Fotos, Straßennamen, Denkmäler oder historische Gebäude sein. Die Wettbewerbsteilnahme ermutigt viele Schüler:innen, sich auch darüber hinaus zu aktuellen Debatten zu positionieren und Diskussionen über den Umgang mit der eigenen Geschichte vor Ort anzustoßen.
Alle Informationen über die jeweiligen Ausschreibungen und Wettbewerbsergebnisse enthält das kostenlose Magazin Spurensuchen, das jährlich erscheint.
Alle Informationen auf: https://koerber-stiftung.de/projekte/geschichtswettbewerb/
Weiterlesen → - Projekt Motion Comics als Erinnerungsarbeit
Ein Projekt von und für junge Menschen in West- und Ostdeutschland mit und ohne Migrationserfahrung. Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn produziert mit jungen Menschen bis Ende 2023 vier Motion Comics (bzw. kurze animierte Videos) zum Themenkomplex der Innerdeutschen Grenze.
Link: http://mocom-memories.de/
Weiterlesen → - Erklärung des VGD zum Angriffskrieg auf die Ukraine
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die aktuellen Ereignisse in der Ukraine berühren und fordern uns als Geschichtslehrerinnen und -lehrer. Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine, die Opfer eines Angriffskrieges geworden sind, mit dem in der Bundesrepublik im Kern niemand mehr gerechnet hat: Vielleicht haben wir uns zu sehr in Illusionen einer gewalt- und niedertrachtfreien Welt eingerichtet und stehen nun vor den Trümmern unseres Weltbildes. Der Zusammenbruch der zu Beginn der Neunzigerjahre entstandenen Sicherheitsordnung vor unseren Augen, der ruchlose Angriffskrieg des russischen Regimes gegen ein friedliches Land und seine Bewohner, in dem sich eine Zivilgesellschaft entwickelt hat, die erkennbar westlich orientiert ist, beschwört zu Recht Ängste in uns herauf und zwingt uns, die Entwicklungen der letzten Jahre neu zu interpretieren. Die Solidarisierung mit der Ukraine und ihrer Bevölkerung in den Gesellschaften des Westens ist eindrucksvoll.
Zum ersten Mal seit dem Ende des Kalten Krieges wird auf breiterer Ebene und mit viel weiter gehenden Konsequenzen als im Krieg im ehemaligen Jugoslawien das seit 1899 (erste Haager Landkriegsordnung) etablierte und seither in vielen internationalen Abkommen weiterentwickelte Völker- und Kriegsrecht in Europa selbst brutal gebrochen: durch den Angriff als solchen, aber auch durch die Kriegführung gegen zivile Ziele, d. h. gegen die Zivilbevölkerung – eine Kriegführung, von der zu dem Zeitpunkt, an dem wir dies schreiben, noch nicht abzusehen ist, welche Dimensionen der Vernichtung sie noch erreichen kann.
Die Begründungen hierfür auf der offiziellen Ebene – Denazifizierung, Demili-tarisierung, Abwehr eines Angriffs der Ukraine auf Russland (letzteres von Außenminister Lawrow am 10.03.2022) – sind so absurd, dass sie nicht einmal mehr Verständnis oder auch nur kognitives Verstehen in der Öffentlichkeit beabsichtigen, sondern einfach nur Ausdruck dessen sind, dass es keine vorzeigbare Begründung dafür gibt.
Unterhalb dieser offiziellen Ebene wird seit Jahren in Äußerungen von Präsident Putin der Ukraine das Existenzrecht als eigenständiger Staat abgesprochen mit historischen Argumenten, dass die Ukraine ein Teil Russlands und eine Selbstständigkeit künstlich sei. Die Ukraine hat zweimal ihre Unabhängigkeit erklärt, das erste Mal in der Russischen Revolution beim Zerfall des Zarenreiches 1917/18, und das zweite Mal beim Zerfall der Sowjetunion 1991. Sie tat dies aufgrund des Artikels 73 der sowjetischen Verfassung von 1977, der ihr das Recht dazu gab und mit dem Ende der kommunistischen Herrschaft erstmals in Anspruch genommen werden konnte. Diese Entscheidung wurde in einem Referendum mit über 90% Zustimmung getroffen.
Nicht zum ersten Mal wird die Geschichte zu politischen Zwecken und auch zur Rechtfertigung von Krieg missbraucht. Die Geschichte seit 1991 und letztlich seit dem historischen „Fehler“ Lenins mit der föderalen Sowjetverfassung (laut Putins Erklärung vom 21.02.2022) soll durch diesen Krieg korrigiert werden. Dieser Krieg bliebe wohl auch nicht der letzte, wenn er denn erfolgreich endete. Der historisch einzigartige Widerstandswille der ukrainischen Bevölkerung zeigt jedoch tagtäglich, wie sehr das Unabhängigkeitsbewusstsein der in der Ukraine lebenden Menschen, und darunter auch vieler russischsprachiger Ukrainerinnen und Ukrainer, durch den Versuch der Korrektur der Geschichte gestärkt wird.
Auf das Fach Geschichte kommt es in diesen Tagen besonders an. Unser Plädoyer lautet: thematisieren Sie Russland und die Ukraine im Unterricht. Der Verband und einige Landesverbände haben Stellungnahmen zu den Ereignissen auf ihren Homepages veröffentlicht, ihre Mitglieder angeschrieben und Links zu Unterrichtsmaterialien eingestellt. Angesichts der weltpolitischen Auswirkungen und des Leides in der Ukraine kann es in menschlicher Hinsicht nur um uneingeschränkte Solidarität gehen. Jede/r von uns mag dies auf ihre/seine persönliche Weise zum Ausdruck bringen. Als Geschichtslehrerinnen und -lehrer sind wir allerdings ganz besonders gefordert. Abgesehen von den Schülerinnen und Schülern dürften nicht alle Kolleginnen und Kollegen hinreichend über die historischen Hintergründe des Konfliktes informiert sein. Zudem ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass Geschichte zwar vieles hinterfragen und erklären, aber nicht lösen kann. Im Sinne der Werte- und Demokratieerziehung ist unser Fokus definiert: Geschichtsunterricht darf weder einen Krieg noch die Unterdrückung eines Volkes legitimieren. Propaganda und Fake-News müssen im Unterricht dekonstruiert und analysiert werden. Der Gegenwartsbezug zwingt uns dazu, Position zu beziehen und nicht neutral zu bleiben. Unter diesen Voraussetzungen müssen dann aber auch immer Perspektivübernahmen möglich sein. Sich beispielsweise aus russischer Perspektive mit möglichen Szenarien zur Beendung des Krieges zu beschäftigen, heißt keinesfalls, sich mit Putins Seite gemein zu machen. Vergessen Sie dabei aber auch nicht, zwischen dem russischen Volk und seinem Regime zu unterscheiden.
In der aktuellen Lage wäre es schwer vermittelbar, wenn der Geschichtsunterricht angesichts einer international geeinten Öffentlichkeit nicht über die Präsentation eines multiperspektivischen Arrangements hinaus- und ohne Werturteile auskäme. Mit einem klaren Bekenntnis zu Frieden und Freiheit – und das heißt hier: mit einer Positionierung auf der Seite der Ukraine – stehen wir zugleich für die Voraussetzungen ein, die eine historische Bewusstseinsbildung in einer offenen Gesellschaft erst ermöglichen.
Für den Vorstand des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer
Dr. Peter Johannes Droste
Bundesvorsitzender Aachen, den 14.3.2022
Erklärung von Euroclio: https://euroclio.eu/
Weiterlesen → - Pressemitteilung Leipziginstitut
- Lesetipp: Peter Stolz: Geschichtsunterricht für die Einwanderungsgesellschaft
Tagesspiegel: Peter Solz: Damit Kinder zu Demokraten werden. Berlin braucht einen Geschichtsunterricht für die Einwanderungsgesellschaft.
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