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STREAM-LINK bei Youtube: „Was Jugendliche im Schulunterricht lernen sollten“
Das Jahr 2023 markierte einen Kulminationspunkt in der erinnerungskulturellen Debatte um die gegenwärtige Einordung und Bewertung der DDR-Geschichte. Es erschienen zahlreiche Publikationen mit großer gesellschaftlicher Resonanz und kontroversen Reaktionen, die das Spannungsfeld von Alltag und Diktatur einerseits sowie der Transformationszeit in ihren Auswirkungen bis heute andererseits neu vermessen wollten. Diese historischen Aushandlungsprozesse machen auch vor den Schulen nicht Halt: Zwar ist die Beschäftigung mit der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte Bestandteil aller Curricula der 16 Bundesländer, die thematischen Schwerpunktsetzungen fallen allerdings sehr unterschiedlich aus. Die Folgen der Deutschen Einheit, Umbruchszeit sowie erinnerungskulturelle Perspektiven kommen dabei oft zu kurz.
„Alles, was ich nicht weiß, muss ich glauben…“
Abhängig vom Standort, Alter und der Sozialisation der Lehrkraft sowie dem Hintergrund der Schülerinnen und Schüler entstehen mitunter Widersprüche zwischen dem familiären Gedächtnis und den schulischen Lernzielen, schulspezifischen Curricula oder den Rahmenlehrplanvorgaben. Diese Widersprüche können und sollen nicht aufgelöst, aber sollten für einen multiperspektivischen Blick auf die DDR-Geschichte fruchtbar gemacht werden. Wie wollen wir die deutsch-deutsche Teilungs- und Einheitsgeschichte künftig unterrichten? Wie können neue Fragen und Themenfelder in einen lebendigen erinnerungskulturellen Diskurs aufgenommen werden, ohne in eine Weichzeichnung der kommunistischen Diktaturen zu verfallen? Bilden Alltag und Diktatur zwei Pole oder sind diese nicht vielmehr integriert zu betrachten?
Veranstaltungsreihe “Wir müssen reden!”
Die Veranstaltung in der Reihe „Wir müssen reden!“ möchte kontroverse erinnerungskulturelle Fragen auf den Tisch bringen und mit Lehrkräften unterschiedlicher Generationen, Fachdidaktikerinnen und Historikern sowie dem Publikum ins Gespräch kommen.
Eine Kooperationsveranstaltung des Landesverbandes der Geschichtslehrer Berlin e. V. mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Programm
Begrüßung Katharina Hochmuth | Leiterin des Arbeitsbereichs Schulische Bildung, Bundesstiftung Aufarbeitung Lea Honorè | Vorsitzende des Landesverbands der Geschichtslehrer und Lehrerinnen Berlin
Impulsvortrag
Prof. Dr. Saskia Handro | Geschichtsdidaktikerin, Münster Podium Dr. Peter Stolz | Landesverband der Geschichtslehrer Berlin Prof. Dr. Saskia Handro | Geschichtsdidaktikerin, Münster John Borrmann | Landesverband der Geschichtslehrer Berlin Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk | Historiker, Berlin
Moderation
Lorenz Maroldt | Chefredakteur des Tagesspiegel Veranstalter Bundesstiftung Aufarbeitung Landesverbandes der Geschichtslehrer Berlin e. V.
Was Jugendliche im Schulunterricht lernen sollten.