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Das Konzept der Zeitschrift „geschichte für heute – Zeitschrift für historisch-politische Bildung“
Dr. Peter Lautzas (2008)
Seit Ende 2008 erscheint die Vierteljahresschrift „geschichte für heute – Zeitschrift für historisch-politische Bildung“, herausgegeben vom Bundesverband und den Landesverbänden des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands (außer Bayern) als Mitteilungsorgan dieses Verbandes im Wochenschau Verlag. Erstmals in der fast 100-jährigen Geschichte dieser Vereinigung ist es damit gelungen, eine gemeinsame Zeitschrift herauszubringen, was angesichts der heutigen Lage, in der sich das Fach Geschichte und die Geisteswissenschaften allgemein befinden, im Sinne der öffentlichen Darstellung, aber auch nach innen für eine corporate identity der Mitglieder von erheblicher Bedeutung ist.
„geschichte für heute“ möchte nicht nur Mitteilungsorgan für den Bundesverband und die Landesverbände, die auf Grund des föderalen Bildungswesens ein Eigengewicht behalten müssen, sein, sondern darüber hinaus ein Organ, das dem Lehrer Anregungen gibt, das Fach zeitgemäß, d.h. innovatorisch, weiterzuentwickeln hilft und nicht zuletzt die Verbindung zu zentralen Fragen und Ergebnissen der Fachwissenschaft herstellt. In diesem Sinne soll die Zeitschrift in mehrere Richtungen wirken: Zentraler Ansprechpartner bleibt die Bildungspolitik, vor allem sind das die Kultusministerien, mit dem Ziel, einen inhaltlich wie organisatorisch sachgerechten Geschichtsunterricht in allen Schularten gesichert zu wissen. Aber auch die breite Öffentlichkeit soll informiert und dafür gewonnen werden. Schließlich sucht die Zeitschrift in der didaktisch gefassten Zurkenntnisnahme wichtiger Impulse und Entwicklungen auch über den Rahmen des Bildungswesens hinaus in den weiten Bereich der Geschichtskultur allgemein hineinzuwirken und Anregungen zu geben. Zu denken ist dabei an Museen, Gedenkstätten u.a. Ein Einbezug der elektronischen Medien in diese Bemühungen, an denen zur Zeit gearbeitet wird, soll die Wirkungsbreite vergrößern, auf diesem Wege aber zugleich helfen, junge Kolleginnen und Kollegen für ein Engagement im Fach und für den Verband zu gewinnen. Im Sinne wohlverstandener Modernität gehört es auch, die Möglichkeit zum Dialog mit dem Leser (und User) mit vorzusehen. Dies soll ein „Forum“ leisten, in dem Rückmeldungen und Kommentare ihren Platz finden können.
Mit der neuen Zeitschrift sollte ein Publikationsorgan geschaffen werden, das als Plattform didaktischer Reflexion, – heute notwendiger denn je -, wissenschaftsorientiert und zugleich anwendungsbezogen ein wichtiges – und immer wichtiger werdendes – Bindeglied zwischen diesen beiden Bereichen darstellt. Dazu sieht das Konzept in jedem Heft sowohl wissenschaftliche Beiträge als auch didaktische Grundsatzüberlegungen sowie unterrichtsbezogene Anregungen und gelegentlich auch –materialien vor, ergänzt durch einen ausführlichen Rezensionsteil. Wissenschaftlich bleibt dabei zu beachten, dass alle Epochen der Geschichte Berücksichtigung finden, keine Verkürzung z.B. auf die Zeitgeschichte hin erfolgt. Um nun einerseits ein besonderes Thema etwas eingehender behandeln zu können, andererseits aber keine thematische Verengung auf dieses eine Thema vorzunehmen, enthält jedes Heft einen inhaltlichen Schwerpunkt, der aber durch Beiträge aus anderen historischen Bereichen ergänzt wird. Zur breiten Information über die Vorgänge in der Geschichtskultur generell sind Kurzmitteilungen in der Rubrik „Szene“ gedacht, ferner die Vorstellung von Institutionen aus der vielfältigen Geschichtslandschaft der Bundesrepublik. Die Anbindung an internationale Entwicklungen leisten – in bescheidenem Rahmen – regelmäßige Berichte von EUROCLIO, dem Dachverband europäischer Geschichtslehrerverbände sowie gelegentliche Artikel ausländischer Autoren (in englischer Sprache).
„geschichte für heute“ will in der kontradiktionellen Form der Benennung ein Programm verdeutlichen, das Geschichte nicht antiquarisch auffasst, sondern auf Gegenwart und Zukunft bezogen. Damit soll auch verdeutlicht werden, dass Geschichte für die Gegenwart und ihr Verständnis nicht nur brauchbar, sondern sehr notwendig ist, ein Gedanke, der in unserem technischen und ökonomischen Zeitalter viel zu wenig beachtet wird und den es viel deutlicher ins Bewusstsein zu heben gilt. Mit dem Untertitel „Zeitschrift für historisch-politische Bildung“ wird in konsequenter Fortführung dieses Gedankens signalisiert, dass hier Geschichte im gesellschaftlichen Kontext als Beitrag zur politischen Bildung (im weitesten Sinne) aufgefasst wird.