Euroclio-Konferenz 2025 in Bratislava

Euroclio-Konferenz 2025 in Bratislava

Die 31. EUROCLIO-Jahreskonferenz fand vom 3. bis 5. April 2025 in Bratislava (Slowakei) zum Thema “Patterns in History?” statt. Neben einigen anderen deutschen Teilnehmern waren Ulrich Bongertmann und Dr. Martin Liepach die offiziellen Vertreter des VGD.

Die Tagung begann mit einem Vortrag des bekannten US-Geschichtsdidaktikers Sam Wineburg (Em. der Stanford Univ.), der deutschen Lesern durch einige Beiträge in der ZEIT bekannt sein könnte. Sein großes Schulthema ist zurzeit der Umgang mit Digitalität in der historischen Bildung, zuletzt noch zugespitzt durch die breite Nutzung von ChatGPT durch Lehrende und vor allem Schüler. Inzwischen wird nicht mehr gegoogelt und abgewogen, welcher Link (zu Wikipedia oder sonst etwas) weiterführt, sondern der Text der künstlichen Intelligenz wird direkt übernommen. Eine Prüfung der Zuverlässigkeit unterbleibt oft, weil keine Kriterien bekannt sind. Dafür gibt es aber einige erlernbare patterns, d.h. wiedererkennbare Muster. Diesem Problem widmeten sich mehrere workshops. Andere Themen waren u.a. die Inklusion im Unterricht, historische Stereotype und die Motivationssteigerung durch Spiele oder Regionalgeschichte, für die hier eine forschende Arbeitsgruppe erstmals zusammentraf. Inhaltlich war der Holocaust und Zweite Weltkrieg sowie die Geschichte des Ostblocks stark vertreten, aber auch das Osmanische Reich. Wie immer machte der internationale Austausch dazu den besonderen Reiz der Tagung aus, informativ auch in Simple English.

Auf der Mitgliederversammlung kamen die Delegierten der Verbände zusammen, um Vorstandspositionen neu zu besetzen. Der Umfang der Verwaltungsaufgaben für das 1,4 Mio. €-Budget, meist große Projekte mit Zuwendungen der europäischen Institutionen, überfordert mittlerweile die kleine Crew, sodass keine Rechnungen für die Mitgliedsbeiträge 2025 versandt worden waren, mit deren Zahlung erst das Stimmrecht besteht. Eine satzungsgemäße Lösung wurde für die Neuwahlen gefunden, dennoch sollte überlegt werden, wie groß Euroclio werden kann, wenn der Dachverband die Kernaufgabe noch erfüllen will. Die Mitgliedsbeiträge machen dabei insgesamt nur ca. 13.000 € der Finanzierung aus. Bei einigen Workshops war daneben kaum noch ein Bezug zum Fach Geschichte wahrzunehmen, stattdessen wurden ehe allgemeinpädagogische Methoden vorgestellt.

Die Euroclio-Konferenz 2026 wird im Brüsseler Haus der Europäischen Geschichte stattfinden, wohin sich auch mehr deutsche Lehrkräfte sich aufmachen könnten und sollten. Mehr Details unter www.euroclio.eu Ulrich Bongertmann, Dr. Martin Liepach