Prof. Harald Popp am 9. März 2017 verstorben

Der ehemalige langjährige Landesvorsitzende im LV Bayern des VGD, Prof. Harald Popp OStD, ist im Alter von  85 Jahren in Erlangen verstorben. Für sein engagiertes und kontinuierliches Wirken im Verband und für den Geschichtsunterricht werden wir uns an ihn noch lange erinnern. Zum Lebenslauf auf WEITERLESEN klicken.

Prof. Dr. Harald Popp (*22.07.1931 – + 09.03.2017)

studierte Latein, Griechisch, Geschichte an den Universitäten Erlangen und Tübingen für das Lehramt an Gymnasien in Bayern, promovierte beim Althistoriker Prof. Dr. Helmut Berve mit einer wis-senschaftlichen Untersuchung über „Die Einwirkung von Vorzeichen, Opfern und Festen auf die Kriegführung der Griechen im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr.“ (Dez. 1957)[1].

Dr. Harald Popp begann seine Laufbahn als Philologe am Gymnasium Fridericianum (Erlangen). Er unterrichtete die Fächer Latein und Geschichte und hielt engen Kontakt zur Universität, wo er ab 1969 ein Kontaktstudium für Geschichtslehrer für die fachliche Weiterbildung initiierte, das er als Honorarprofessor von 1972 – 1994 aktiv in seiner Funktion als Landesvorsitzender der Fachgruppe G/Sk im bpv und des Bayer. Geschichtslehrerverbandes e.V. (1975-1996) mitgestaltet hat. Als Mit- glied des akademischen Lehrkörpers für die Didaktik der Geschichte erwarb er sich auch als Schul-buchautor[2] einen Namen.

Als Fachverbandsvertreter war er 21 Jahre lang direkter Ansprechpartner der Fachreferenten im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus und nachgeordneter Einrichtungen, wirkte in Lehrplankommissionen und als Gutachter für die Reform der (Fach-) Lehrerausbildung in den Fächern Geschichte und Sozialkunde mit.

Er widmete sich auch der Heimat- und Regionalgeschichte, v.a. dem Schicksal der Stadt Erlangen bei Ende des 2. Weltkrieges und trug die Ergebnisse seiner historischen Recherche in Vorträgen vor, die auch Eingang in eine lokalgeschichtliche Reihenveröffentlichung fanden[3].

Von 1975 bis zu seiner Ruhestandsversetzung im Februar 1994 leitete er hoch engagiert das Erlanger Christian Ernst-Gymnasium (Humanist., Musisches Gymnasium). An der Friedrich Alexander-Universität Erlangen erfüllte er weitere Lehraufträge bis 2001. Ebenso blieb er im Fachverband bis 1996/97 weiterhin aktiv und wurde mit der Stabübergabe an seinen Nachfolger zum 1. Ehrenvorsit-zenden ernannt[4].

Für sein lokalgeschichtliches und kommunales Engagement wurde er 2006 mit der Bürgermedaille der Stadt Erlangen geehrt. Als besondere Auszeichnung wurde ihm 1994 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Die Akten zur Geschichte des Fachverbandes für die Jahre 1975 bis 2013 sind inzwischen in der Ob hut folgender Archive: Bayer. Haupstaatsarchiv (München), Bundesarchiv Berlin-Koblenz (soweit Fachvertreter aus Bayern in Funktionen auf Bundesebene tätig waren), Privatarchiv des Landesvor-sitzenden Willi Eisele (Wolfratshausen).

f.d.R.

Willi Eisele, OStD i.R.

[1]    Die Dissertation wurde verlegt in Würzburg (1959).

[2]    Harald Popp u.a., Geschichtliches Werden – Mittelstufe, Bd. 1 Alte Geschichte (Bamberg, 1976) und ders. mit Adolf Lippold, Kontinuität und Wandel in der späten Kaiserzeit. Arbeitsmaterialien für den Geschichtsunterricht, Kl. 11 (München, Oldenbourg-Reihe, 1979)

[3]    Harald Popp, „Erlangen in den letzten Wochen des 2. Weltkrieges“, Erlanger Bausteine 43, 1995, 9 – 72 (zugänglich als Sonderdruck) und „Der Tod des Kampfkommandanten Ostlt. Werner Lorleberg bei der Einnahme der Stadt Erlan gen durch US-Truppen am 16.  April 1945“, Erlanger Bausteine 46, 1998, 277-286.

[4]    Für die Festschrift zum 75-jährigen Bestehen des Dachverbandes VGD e.V., hrsg. Paul Leidinger u.a., „Geschichts-unterricht und Geschichtsdidaktik vom Kaiserreich bis zur Gegenwart“ (Stuttgart, Klett, 1988) bearbeitete Harald Popp die Geschichte des Landesverbands Bayern 1949/53 – 1988, 372-279.