Forum Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (FGWU) und Tag des Geschichtslehrers NRW
Freitag, 28. September 2018
Jur 3, FvVH
Ernst Klett Verlag; Verband der Geschichtslehrer Deutschlands
Das »Forum für Geschichte in Wissenschaft und Unterricht« (FGWU) bildet einen Brückenschlag zwischen aktuellen Forschungsfragen der Geschichtswissenschaft und Vermittlungsansätzen im Unterricht. Vorträge, Workshops, Preisverleihungen und eine Podiumsveranstaltung bieten ein abwechslungsreiches, aktuelles und informatives Programm, das sowohl für das Fach Geschichte als auch übergreifend für die Fächer Politik, Gesellschaftswissenschaften, GL, Religion und Geographie relevant ist. Der diesjährige „Tag des Geschichtslehrers in NRW“ mit der Verleihung des Freya-Stephan-Kühn-Preises findet anlässlich des Historikertages zusammen mit dem Forum für Geschichte in Wissenschaft und Unterricht statt.
9-10 Uhr
Jur 3
Eröffnungsvortrag: Sprache oder Fach? Aktuelle Kontroversen zur Sprachbildung im Geschichtsunterricht
Prof. Dr. Saskia Handro (WWU Münster)
Sprachförderung und Sprachbildung wird seit einigen Jahren als Frage der Bildungsgerechtigkeit und damit als Querschnittsaufgabe aller Unterrichtsfächer diskutiert. Doch welche Rolle kommt in dieser Debatte dem Geschichtsunterricht zu? Wird der Geschichtsunterricht zur verlängerten Werkbank des Deutschunterrichts? Oder birgt eine Integration sprachlichen und fachlichen Lernens Chancen nicht nur für sprachschwache Lerner? Und sind es nicht gerade aktuelle Herausforderungen des Medienwandels und der Ideologisierung des Sprachgebrauchs in der Öffentlichkeit, die eine Stärkung der Rolle des Geschichtsunterrichts im Fächerkanon verlangen? Der Vortrag greift diese und andere Kontroversen zur Sprachbildung im Spannungsfeld von Sprache und Fach auf und stellt Perspektiven zur Sprachbildung im Geschichtsunterricht zur Diskussion.
10-11 Uhr
JUR 3
Preisverleihung: Nachwuchswettbewerb im Fach Geschichte (Klett/VGD)
Der Verband der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD) und der Ernst Klett Verlag haben für das Jahr 2017/18 zum zweiten Mal den Wettbewerb für neue Unterrichtsideen im Fach Geschichte ausgeschrieben. Das Wettbewerbsthema lautete: „Das hat etwas mit mir zu tun: Friedensschlüsse“. Die Preisträger stellen ihre Unterrichtsideen in einer Zusammenfassung vor, umrahmt von Impulsvorträgen zu den ausgezeichneten Entwürfen durch ausgewählte Hochschuldidaktiker.
11.30-12.45 Uhr
Workshop 1: „Digitale Medien im Geschichtsunterricht“. Bilder aus dem Ersten Weltkrieg
Prof. Markus Köster, Leiter LWL-Medienzentrum für Westfalen (Münster) und Andreas Weinhold, Gedenkstätte und Schule. Historisch-politische Bildung LVR-Zentrum für Medien und Bildung (Düsseldorf)
Fotografien und andere Bildquellen sind ebenso lohnende wie trügerische Quellen. Wie Texte bilden sie die vergangene Wirklichkeit nicht einfach ab. Oft sind aber den in Ausstellungen, Schulbüchern oder in großer Zahl im Internet verfügbaren Bildquellen die politischen oder ideologischen Absichten der Fotografen und Auftraggeber nicht anzusehen; häufig fehlen Bildlegenden, Herkunftsnachweise und Kontextinformationen zur Überlieferungsgeschichte. Damit Schülerinnen und Schüler den Konstruktionscharakter und die Bildrhetorik vergangener Kriegsbilder durchschauen und zugleich Kompetenzen im Umgang mit heutigen medialen Kriegsdarstellungen erwerben können, brauchen sie grundlegende Fähigkeiten der Bildanalyse und Bildkritik. Anhand exemplarischer Fotos des Ersten Weltkriegs gehen die Referenten auf Grundlagen der Bilddidaktik ein, zeigen deren besondere Relevanz für den Umgang mit gegenwärtigen Bildwelten und werben für die digitalen Bildressourcen außerschulischer Bildungspartner wie Museen, Medienzentren, Archive und Gedenkstätten
Workshop 2: Vielfältige Schreibaufgaben im Geschichtsunterricht
Dr. Josef Memminger (Regensburg)
Geschichte ist ein „sprachliches“ Fach. Schließlich zeigt sich Geschichtsbewusstsein nicht zuletzt darin, Geschichte in ihrer sprachlich vermittelten Form (in Quellen und Darstellungen) kritisch rezipieren und davon ausgehend eigene „Erzählungen“ produzieren zu können. Dem „Schreiben“ im Fach Geschichte, das immer noch verbreitet als „mündlich“ wahrgenommen wird, sollte daher mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der Workshop thematisiert an Beispielen Potenziale und Herausforderungen des Schreibens im Spannungsfeld von Kreativität, Kompetenzorientierung und Leistungsmessung.
Workshop 3: Lesestrategien
Dr. Martin Schlutow/Viola Schrader (Münster)
Lesen und Textverstehen sind für historisches Lernen grundlegend und sie erweisen sich gleichzeitig als ein Schlüsselproblem des Geschichtsunterrichts. Dieser drängenden Herausforderung wendet sich der Workshop zu. Interessierte sind eingeladen an konkreten Lehrbuch- und Schülertexten fachliche und sprachliche Herausforderungen des Textverstehens zu analysieren und Möglichkeiten für den Einsatz fachspezifischer Lesestrategien zu diskutieren und zu erproben.
13.00-13.45 Uhr
Jur 3
Podiumsdiskussion: Sprachsensibler Geschichtsunterricht. Leerformel oder Lernchance?
- Saskia Handro (Münster); Dr. Peter Johannes Droste (Aachen): Moderation
- Katharina Grannemann (Münster), Projektkoordinatorin „Sprachsensibles Unterrichten fördern“: Lehreraus- und -weiterbildung
- Dr. Marko Demantowsky (Basel): Geschichtsdidaktik, Digitalisierung/ Medienwandel
- Dr. Markus Bernhardt/ Projekt Essen zu DaZ im Geschichtsunterricht: Mehrsprachigkeit
- Roland Wolf (Tübingen, VGD): VGD Arbeitskreis Lehrerbildung
- Dr. Bettina Alavi (Heidelberg): Inklusion und Leichte Sprache
- Sven Christoffer, Schulbuchautor, Preisträger „Schulbuch des Jahre 2012“, Realschule Hamborn II in Duisburg.
14.00 Uhr
Jur 3
Preisverleihung: Freya-Stephan-Kühn-Preis 2018 (VGD NRW) durch die Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Frau Yvonne Gebauer
anschließend: Mitgliederversammlung VGD NRW