Ergebnisse des Wettbewerbs: „Das hat etwas mit mir zu tun: Der Erste Weltkrieg“

Wettbewerb prämiert beste Unterrichtsideen im Fach Geschichte

Fotos © Olaf Pascheit

Zum ersten Mal wurden jetzt die innovativsten und besten Unterrichtsideen im Fach Geschichte ausgezeichnet. Zahlreiche Lehrer folgten dem Aufruf des Verbands der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD) und des Ernst Klett Verlags, ihre  Unterrichtsstunden zum Thema „Das hat etwas mit mir zu tun: Der Erste Weltkrieg“ bewerten zu lassen.

Das beste Lehrkonzept für eine Geschichtsstunde kommt aus Detmold. Mit „,Kuss, Lenchen‘ – Eine Untersuchung des Tagebuchs von Lenchen Liesemeier als Quelle zum Ersten Weltkrieg“ hat Saskia Ahlers die erste Runde des Wettbewerbs gewonnen.

Die Geschichtslehrerin vom Gymnasium Leopoldinum beschäftigte sich mit ihren Oberstufenschülern mit dem Tagebuch von Helene Liesemeier, das diese von Juni 1914 bis April 1919 führte. „Das Tagebuch einer jungen Frau ist eine ungewöhnliche, sehr dichte und lebensnahe Quelle. Die Ereignisse an der Front und in Deutschland, die Alltagserfahrungen der Kriegszeit und das private Leben finden gleichermaßen ihren Niederschlag, sie werden in ihrer Verwobenheit und ihrem Wandel für die Schülerinnen und Schüler verstehbar“, urteilt der Geschichtsdidaktiker Professor Michael Sauer, der den Wettbewerb begleitet hat.

Den 2. Platz belegte Katharina Kaiser aus Wiesbaden mit ihrer Unterrichtseinheit zur deutsch-französischen Beziehung. Die Geschichtslehrerin untersucht den Briefwechsel zwischen einem deutschen Soldaten und einer jungen französischen Frau. „Die Unterrichtsstunde nimmt die Schüler mit auf eine Zeitreise in das Jahr 1916. Die Quellen zwingen die Schüler ihre eigene Geschichtsdeutung zu überdenken, indem Erbfeindschaft Frankreichs und Deutschlands durch den Briefverkehr zweier Menschen in ihrer Allgemeingültigkeit hinterfragt wird“, lobt Michael Sauer das Konzept.

Mit dem 3. Preis ausgezeichnet wurde die Unterrichtskonzeption von Marco Dräger aus Göttingen, der sich mit der Frage auseinandersetzt „Wie sollen wir heutzutage mit den Kriegerdenkmälern des Ersten Weltkrieges und ihren anachronistischen Botschaften umgehen?“

Der Wettbewerb soll zeigen, dass Geschichtsunterricht für Schüler eine lebensweltliche Relevanz haben kann, die deutlich über das Lernen von Jahreszahlen und historischen Ereignissen hinausgeht. Die Verleihung der Preise fand im Rahmen des 51. Historikertags am 23. September in Hamburg statt. Der Wettbewerb wird gemeinsam durch den Ernst Klett Verlag und den Verband der Geschichtslehrer Deutschlands (VDG) ausgeschrieben. Ziel ist die Förderung neuer Unterrichtsideen im Fach Geschichte. Der Preis richtet sich an Lehramtsanwärter und Junglehrer.

„In die engere Auswahl kommen die Unterrichtsideen, die überzeugend darlegen, warum die Lerneinheit für die Schülerinnen und Schüler besonders attraktiv oder lernwirksam ist.“

Das Preisgeld in Höhe von 750 € für den 1. Platz, 500 € für den 2. Platz und 250 € für den 3. Platz wird durch den Ernst Klett Verlag gestiftet.

Weitere Infos:  Klett Pressebox