25.9.2018 Historikertag „Gespaltene Gesellschaften”

52. Historikertag „Gespaltene Gesellschaften“

Hochkarätige Redner begrüßten die versammelte Historikerzunft. Die VHD- Vorsitzende Eva Schlotheuber warf besonders die Frage auf, ob die Geschichtswissenschaft angesichts aktueller Entwicklungen nicht stärker – auch politisch – Position beziehen müsse.

Eröffnungsfeier zum Historikertag

Zum Ablauf der Feier siehe: www.historikertag.de/Muenster2018

Eingangsmusik mit dem XENON-Quartett

Hochkarätige Redner begrüßten die versammelte Historikerzunft. Die VHD- Vorsitzende Eva Schlotheuber warf besonders die Frage auf, ob die Geschichtswissenschaft angesichts aktueller Entwicklungen nicht stärker – auch politisch – Position beziehen müsse. Ministerpräsident Laschet band den Historikertag regionalpolitisch ein, verband aber den Hinweis auf den Münsteraner Friedensschluss von 1648 mit seinen Völkerrechts- bzw. Souveränitätsregeln auch mit der Hoffnung auf „weiterhin offene Grenzen“. Die niederländische Parlamentspräsidentin Khadiya Arib verband das Thema des Historikertags mit ihrer eigenen Biographie („I was born in Marrakesh …“) und fokussierte in Anlehnung an den tschechoslowakischen Politiker Masaryk (gest. 1937) ihre Ansprache auf den Aspekt des demokratiefördernden Dialogs: “Democracy is a view of life, it´s a permanent discussion!“

Wolfgang Schäuble

Die Festrede von Bundestagspräsident Schäuble spannte einen weiten Bogen, über Spengler („Untergang des Abendlandes“), den Westfälischen Frieden (Schäuble: Herfried Münkler habe hierzu erstaunliche Parallelen zum Syrienkonflikt dargestellt) und die Gründung der Bundesrepublik in einer auch damals zerrissenen Gesellschaft kam Schäuble zur „Würde des Menschen“ (GG Art. 1), deren fundamentale Bedeutung auch in heutigen aktuellen Bezügen (siehe Chemnitz) Leitschnur bleiben müsse.

Ulrich Bongertmann

Ulrich Bongertmann

Als letzter Redner wies VGD-Vorsitzender Ulrich Bongertmann in knapper und humorvoller Weise auf die Rolle der Geschichtslehrer/innen hin, die für ihren Unterricht natürlich feststellen, dass er „zuwenig stattfindet“. Diesen Hinweis bekräftigte er mit einem Seitenblick auf Ministerpräsident Laschet, den er um ein Überdenken des geplanten und zu engen Zeitfensters für das Fach Geschichte bat.

Fotos und Bericht: Niko Lamprecht, VGD Weitere Presseberichte siehe:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/historikertag-debatten-ertragen-1.4143994

https://www.wn.de/Muenster/3489986-Gespaltene-Gesellschaften-Historikertag- diskutiert-in-Muenster-ein-brandaktuelles-Thema

https://www.welt.de/geschichte/article181666198/Schaeuble-auf-dem-Historikertag- Geschichte-lehrt-die-Nation-nicht-zu-ueberhoehen.html

https://www.wn.de/Muenster/3489986-Gespaltene-Gesellschaften-Historikertag- diskutiert-in-Muenster-ein-brandaktuelles-Thema