Gemeinsame Erklärung des VHD und des VGD zum Schulfach Geschichte
beschlossen am 18.9.2025 in Bonn.
- Geschichtsunterricht ist unentbehrlich.
Geschichte muss als eigenständiges Fach in allen Schulformen unterrichtet werden. Angesichts der aktuellen politischen, ökonomischen und sozialen Verwerfungen auf nationaler, europäischer und globaler Ebene muss eine Gegenwartsorientierung auf breiten historischen Bezügen, Vergleichen und Reflexionen beruhen. Der Geschichtsunterricht gewährleistet deren Vermittlung und sichert somit wichtige Kompetenzen im demokratischen Diskurs, denn er bietet Wissen gegen „Fake News“ und Orientierung in einer auch durch Zuwanderung geprägten Schulwirklichkeit.
- Genügend Zeit ist notwendig.
Guter Geschichtsunterricht setzt eine angemessene Unterrichtszeit voraus. Das Fach Geschichte muss in der Sek. I auf allen Klassenstufen im Umfang von mindestens zwei Wochenstunden unterrichtet werden, in der Sek. II unbedingt mit der Wahlmöglichkeit zwischen Grund- und Leistungskursniveau sowie der realen Auswahlmöglichkeit als Prüfungsfach im Abitur, um Wissenschaftspropädeutik zu verankern.
- Die Fachlichkeit ist zu sichern.
Die Ziele, Denk- und Arbeitsweisen des Faches müssen verlässlich und fachgerecht im Unterricht vermittelt werden. Es muss von Fachlehrkräften unterrichtet werden.
- Ein breites Spektrum des Faches Geschichte sichert die Qualität.
Der Geschichtsunterricht sollte auch in der Sekundarstufe II einschlägige Themen, Fragen und Herangehensweisen aus einem breiten Spektrum des Faches von der Antike bis zur Zeitgeschichte vermitteln. Nur so sind eine gehaltvolle historische Aufklärung und eine faktengestützte Vergleichs- und Urteilskompetenz zu erreichen.
- Geschichte ist ein Denk- und Demokratiefach.
Geschichtsunterricht soll Schülerinnen und Schülern ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein vermitteln. Genau darauf zielt eine richtig verstandene Kompetenzorientierung. Die Schülerinnen und Schüler sollen an den historischen Inhalten wichtige Denk- und Arbeitsweisen des Faches erlernen und den öffentlichen Umgang mit – sowie politischen Missbrauch von – Geschichte reflektieren können. Auch dafür ist die Beschäftigung mit einem breiten Spektrum relevanter Themen unerlässlich.